Ein Erfolgsmodell

Montag, 09 November 2015 Spende für die Asylothek in der Partenkirchner Bücherei: (v.l.) Leiterin Rosi Kohnle, Michael Schuldes von der Bürgerstiftung und Bücherei-Mitarbeiter Wolfgang Felber.

Ihr Zehnjähriges feiert die landkreisweit aktive Mehrwert. Die Bürgerstiftung im Frühjahr 2016. Schon jetzt steht fest, dass sie eine Erfolgsgeschichte schreibt. Seit der Gründung wurden bereits 662 363 Euro ausgeschüttet – für Soziales, Kultur sowie Kinder- und Jugendprojekte. Ein Ergebnis, das den Vorsitzenden Ulrich Willburger stolz macht. Und motiviert, an dem eingeschlagenen Kurs festzuhalten. Bei der Stiftungsratssitzung wurden er und seine Mitstreiter einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.

Nachdem die Banken derzeit kaum Zinsen ausschütten, ist Mehrwert auf Spenden angewiesen, um Gutes zu tun. „Dabei ist uns das Garmisch-Partenkirchner/Murnauer Tagblatt ein wertvoller Partner“, unterstreicht Willburger. Seit 2007 organisieren die Heimatzeitung und die Stiftung gemeinsam eine Weihnachtsaktion, durch die unter anderem Geld für den Neubau der Tafel-Ausgabestelle und den Integrationskindergarten der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhilfe in Garmisch-Partenkirchen gesammelt wurde. Aber auch der Notfallfonds entstand aus dieser Kooperation. „Unser Anliegen ist es, die Not im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zu lindern“, betont Georg Fink, Vorsitzender des Stiftungsrats. Aus diesem Topf wurden mittlerweile schon 140 323 Euro als Micro-Darlehen ausgeschüttet. 61 932 Euro sind im Lauf der Jahre wieder zurückgeflossen, 15 379 Euro mussten die Verantwortlichen abschreiben. Von der Idee ist Willburger trotzdem 100-prozentig überzeugt: „Damit können wir schnell und unbürokratisch vielen Menschen helfen, die unverschuldet in Not geraten sind.“ Zudem unterstützt die Stiftung Projekte von Ehrenamtlichen, die sich um Asylbewerber kümmern.

Der Topf, aus dem diese Zuschüsse fließen, stammt aus der Tagblatt-Weihnachtsaktion 2014. „Wer davon profitieren möchte, kann uns einfach einen Antrag schicken“, sagt Willburger. Die Kontaktdaten finden Interessierte auf der Homepage. Daneben werden etliche kleine Projekte gefördert: die Reparier-Bar der Arbeiterwohlfahrt, das Völkerfest
im Jugendzentrum Garmisch-Partenkirchen, der Garagenbau der Bergwacht-Bereitschaft Oberau und vieles mehr.

Partner sind die Heimatzeitung und die Stiftung außerdem in puncto Benefiz-Veranstaltungen, die zweimal im Jahr stattfinden. „Eine großartige Sache“, findet Willburger. Besonders dankbar ist er, dass die Künstler – ein treuer Unterstützer ist Jörg Maurer, durch dessen kabarettistische Lesungen bereits knapp 30 000 Euro in die Kasse gespült
wurden – zum Nulltarif auftreten. Auch die Plakate und Karten werden von der Werbeagentur gratis kreiert, der Druck erfolgt bei einem hiesigen Betrieb zum Minimaltarif. Heuer standen im Frühjahr ein heiterer Abend mit Maurer sowie im Herbst einer mit dem Kabarett-Duo Matthias Weckmann und Christoph Walter auf dem Programm. Die Pläne für 2016
verrät Willburger noch nicht. Nur soviel lässt er sich entlocken: „Wir sorgen für beste Unterhaltung – für die gute Sache.“