Münchner Banjoband bringt die Stimmung zum Kochen

Montag, 14 Januar 2019
Münchner Banjoband bringt die Stimmung zum Kochen

Schon nach den ersten Takten war das Publikum vollauf begeistert. 13 Musiker der Münchner Banjoband spielten in der Unterammergauer Wetzstoa-Stub’n auf. Zwar lauschten nur rund 50 Zuhörer der großartigen Formation; das letzte Wiesn-Wochenende lockte wohl viele in die Landeshauptstadt und der Feiertag bot sich für einen Kurzurlaub an. Aber die Stimmung beim Publikum und den Musikern war trotzdem bestens.

Auf dem Programm des zweistündigen Benefizkonzerts zugunsten von Mehrwert.Die Bürgerstiftung, das diese in Kooperation mit dem Garmisch-Partenkirchner/Murnauer Tagblatt organisiert hatte, standen Musik aus den 1920er Jahren, Jazz, Evergreens, Filmmusik, Stücke aus dem klassischen Banjo-Genre und sogar ein Titel der Spider Murphy Gang – „Renate“, bei dem die Zuhörer zum Mitsingen, Jodeln und Klatschen aufgefordert wurden. Eine Aufgabe, die sie begeistert erfüllten.

Aber auch bei anderen Liedern, etwa „Side by Side“, das Kapellmeister Michael Dachsel als „Mitmachnummer“ ankündigte, sang das Publikum enthusiastisch mit. Einen Sonderapplaus erntete Ulrich Willburger, der quasi in Doppelfunktion auf der Bühne stand. Zum einen gehört der Seehauser zur Band, zum anderen engagiert er sich als Vorsitzender der Bürgerstiftung. Eine perfekte Verbindung, die den Auftritt in Unterammergau möglich gemacht hatte. Willburger griff dabei nicht nur zum Banjo, sondern auch zum Megaphon. So interpretierte er „Hallo, kleines Fräulein“, einen Schlager aus den 1920-er Jahren, in wunderbar knarzig-heiserer Stimme.

Mit kleinen Anekdoten und Anmerkungen zu den einzelnen Liedern amüsierte der Dachsel die Zuhörer. Da wurde auf „Benno“ mit seiner Nasenpfeife hingewiesen und dem „Wolfi“ für sein Waschbrettsolo gedankt. Und der „Hans“ zeigte stolz den Anwesenden sein Jodel-Diplom von der Bayerischen Philharmonie. Dieses hatte Hans Dengler eigens für seine Interpretation des „Mississippi Delta Blues“ erworben. Passend dazu stand er auch in seiner Krachledernen auf der Bühne – kombiniert mit dem schwarzen Hemd und der gelben Fliege der Band. „Das wird die neue bayerische Tracht“, unkte Dachsel.

Bei „Schnucki, ach Schnucki – fahr‘ ma nach Kentucky“ von Hermann Leopoldi war wieder das Publikum gefordert – zu seiner großen Freude. Logisch, dass sich auch die Füße im Takt bewegten. Dachsels Aufforderung, den Platz vor der Bühne doch für ein Tänzchen zu nutzen, kam allerdings niemand nach. Spätestens bei „Rock around the Clock“ merkte man aber, dass es den ein oder anderen durchaus bietzelte, von seinem Stuhl aufzuspringen.

Es war ein gelungener Abend, der selbstverständlich nicht ohne Zugaben endete. Der Applaus für die Band und as Dargebotene war jedenfalls gewaltig, auch dafür, dass die Musiker rein für den guten Zweck gespielt hatten. Die Brotzeit und die Getränke zu ihrer Stärkung spendierte Wirt Simon Fischer. So sind trotz der überschaubaren Zuschauermenge 550 Euro zusammengekommen. Diese Summe stockte ein großzügiger Spender noch um 500 Euro auf.